Resilienz als Krisenkompetenz
Resilienz ist die Kernkompetenz, auf Krisen so zu reagieren, dass man sowohl psychisch wie auch physisch gesund bleibt. Sie versetzt Menschen in die Lage, Anpassungsprozesse vorzunehmen, damit sie mentale, physische, soziale und gesellschaftliche Krisen meistern und bestenfalls an ihnen wachsen können.
Doch welche Fähigkeiten verbergen sich dahinter? Was schützt vor dem Zusammenbruch?
Die 8 Kompetenzen der Resilienz
Die Resilienzforschung hat einen Pool von 8 Kompetenzbereichen herausgeschält, aus denen sich Resilienz zusammensetzt und die Sie gezielt trainieren können. Diese sind:
- Optimismus, positive Selbst- und Fremdeinschätzung
- Akzeptanz und Realitätsbezug
- Lösungsorientierung und Kreativität
- Selbstregulation und Selbstfürsorge
- Selbstverantwortung und Gestaltungskraft
- Beziehungen, Wertschätzung und Kooperation
- Zukunftsgestaltung, Visionen und Werte
- Improvisation und Lernbereitschaft
Jede Krise kann eine Chance sein
Wenn das Leben immer nur ruhig, stressfrei und bequem verläuft, geschieht nichts Neues. Viele wichtige Veränderungen gehen auf Krisen zurück: Kriege, Seuchen, Pandemien und wirtschaftliche Zusammenbrüche führen oft zu sozialen, medizinischen und politischen Erneuerungen in der Gesellschaft. Sie induzieren unsere Weiterentwicklung, ja die Evolution schlechthin.
Vergleichbares gilt auch für persönliche Krisen: Sie können bewirken, dass ein Mensch noch einmal ganz von vorne beginnt, sich neu definiert, etwas Ungeahntes über sich selbst lernt.
Jede Krise ist zwar eine Gefahr, bietet aber auch die Chance, über sich selbst hinauszuwachsen. Hier unterstützt uns Selbstreflexion.
Selbstreflexion: Rückschau halten
Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, setzen Sie sich bequem hin mit Notizbuch und Stift. Schauen Sie sich mal Ihren bisherigen Lebensweg in Ruhe an und reflektieren Sie:
⭐ Was haben Sie in Ihrem Leben schon alles gemeistert?
⭐ Was ist Ihnen misslungen, woran sind Sie gescheitert? Mit welchen Mitteln haben Sie den Misserfolg bzw. das Scheitern überwunden?
⭐ Welche Probleme erschienen Ihnen zunächst unüberwindbar, erwiesen sich aber dann doch als lösbar?
⭐ Was genau hat Ihnen geholfen, sich auf die Veränderungen einzulassen?
⭐ Welche Ihrer Stärken haben Sie dafür genutzt?
Auch wenn Manches schwierig war, Sie haben es geschafft, es zu bewältigen! Sonst würden Sie nicht jetzt gerade diese Zeilen lesen. Also well done! Mit den Erkenntnissen aus Ihrem Rückspiegel lässt es sich resilienter vorwärts fahren.
Resilienz ist lernbar
Resilienz ist dynamisch und kann im Laufe des Lebens wachsen oder schwinden. Sind Sie an Ihren mentalen oder körperlichen Grenzen angekommen oder befürchten Sie, dass es so weit kommen könnte, dann können Sie mithilfe von Training, Coaching und Beratung Ihre Resilienz gezielt aufbauen. Resilienz ist erlernbar und Krisen tragen dazu bei, dass Sie jetzt eine starke Resilienz-Kompetenz entwickeln können.
Reflektieren können Sie alleine, mit Ihrem Partner*in, Kindern, Familie, guten Freunden o.ä.
Ich persönlich reflektiere sehr gerne mit meiner Familie am Esstisch.
>>> Hier geht’s zum Tipp für mehr Resilienz für Ärzte und Zahnärzte.